Im Jahre 1517 am 31.Oktober (heute Reformationstag) brachte Luther seine 95 Thesen an der Kirchentür der Schlosskirche zu Wittenberg an. Sie wirkten in das Alltagsleben der Menschen in der kirchlichen, der kulturellen als auch der politischen Landschaft und hinterlassen bis heute Spuren in ganz Europa.
Eine der ersten Schulordnungen entstand 1538 auf der Grundlage des neuen Bildungsideals, das sich mit der Reformation entwickelte.
Im Zuge der Reformation schlug auch die Geburtsstunde der protestantischen Kantorei. Als Vorreiter der heutigen Chöre prägte sie das Singen. (Trinitatis-Kantorei in der Sängerstadt Finsterwalde ist eine der ältesten gegr.1565)
Mit „Musikam habe ich lieb“ bringt Luther seine musische Seite zum Ausdruck. Er schrieb über 40 Psalme. Sein erstes Lied entstand 1523 „Ein neues Lied wir heben an“. Bekannt ist uns vor allem “Ein feste Burg ist unser Gott“ und das Weihnachtslied „Vom Himmel hoch“. (Das hatten wir 2017 in unserem Weihnachtsprogramm aus Anlass der 500 Jahre Reformation.)
Mit der Bibelübersetzung ins Deutsche wurde Luther zum einflussreichsten deutschen Sprachschöpfer. Einige deftige Sprüche, die man kennt, werden ihm zu geschrieben. Aber wer weiß denn noch, dass Wörter von ihm stammen wie: Denkzettel, Nächstenliebe, Machtwort, Ebenbild, Feuereifer, Herzenslust, Lästermaul, Lockvogel, Gewissensbisse, Schandfleck, Lückenbüßer. Ebenso: „Der Wolf im Schafspelz“, „Buch mit 7 Siegeln“ und er lehrte die Deutschen, dass sie die „Zähne zusammenbeißen“.
Ob privat oder gesellschaftlich, diese Redewendung bleibt auch nach über 500 Jahren immer aktuell.
K.K., 20.11.2023